Test: Zoom Q2n-4K, Videokamera für Musiker - AMAZONA.de (2024)

Kompakte Kamera für Musiker?

14. September 2020

Zoom Q2n-4K, Videokamera für Musiker

Sollte man drei Hersteller von Audiorecordern aufzählen, werden die Meisten vermutlich als erstes Zoom erwähnen. Kein Wunder, so hat sich der Hersteller in diesem Segment einen Namen gemacht und vor Allem auch mit den pfiffigen Ideen, die andere zuvor nicht geboten haben. Günstige Recorder unter 100 Euro, kompakt mit XLR-Anschlüssen oder Ambisonics, viele Ideen wurden von Zoom vorgelegt. Das gilt auch für die Q-Serie, der Q3 HD folgte dem Q3 und war seinerzeit der erste Camcorder mit 1080p-Auflösung, danach wurde das Angebot sukzessive erweitert. Obwohl diese Gerätegattung seinerzeit ein Nischenprodukt war und Zoom bis heute die meisten Modelle anbietet, folgten Olympus mit dem LS-20M und Sony mit dem HDR-MV1, wobei Smartphones neben den Digitalkameras auch Einsteiger-Camcordern das Leben recht schwer machten.

Während Zoom auf der letztjährigen Musikmesse neben dem Q2n-4K noch den Q2n, Q4n und Q8 mit im Gepäck hatte, scheinen derzeit nur noch der Q8 und der hier besprochene Q2n-4K aktuell zu sein. Zwar löst der Q8 mit seinem CMOS-Sensor nur mit maximal 3M HD bei 2304 x 1296 Pixeln mit 30 fps auf, dafür bietet er vier Audiospuren, wechselbare Mikrofonkapseln, einen internen Akku und das Display ist schwenkbar. Was im Angebot bei Zoom übrigens noch fehlt, ist eine 360-Grad-Kamera mit der Aufnahmetechnik des H3-VR.

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Wie man es von der H-Serie kennt, lassen sich die Q-Kameras ebenso schwierig miteinander vergleichen. So ist der Q2n-4K zwar günstiger, läuft mit normalen Batterien, hat ein starres Display und nur einen Mini-Klinkeneingang mit optionaler Plugin-Power. Auch muss ein fest eingebautes XY-Stereomikrofon genügen. Dafür erkennt man am Produktnamen den fortschrittlichen CMOS-Sensor mit voller UHD-Auflösung, laut Zoom eine komplette Neuentwicklung.

Maximal filmt er mit 3840 x 2160 Pixeln bei 30 fps mit hoher Dynamik (High Dynamic Range). Bei 1080p sind 60 Vollbilder möglich, im PAL-Modus werden äquivalent 50 und 25 Vollbilder genutzt und darüber hinaus auch die für Filmproduktionen typischen 24 Bilder pro Sekunde. Audio wird stets unkomprimiert als Linear-PCM bis 96 kHz bei 24 Bit Wortbreite aufgezeichnet. Die Ähnlichkeit zum Vorgänger Q2n ist nicht zu übersehen, allerdings unterscheiden sich neben den Videoformaten aufgrund des anderen Sensors die Abmessungen. Daher passen Sonnenblende und Tasche im Zubehörpaket AP-Q2n nicht, Zoom empfiehlt stattdessen die Universaltasche SCU-20. Als weiteres Zubehör wird der Batteriekasten BC-Q2n für vier AA-Zellen angeboten, per USB lässt sich jedoch genauso eine Powerbank verwenden.

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Beim Q2n-4k finde ich die hohe Auflösung in Verbindung mit HDR in kompakter Bauweise samt Audioeingang reizvoll. Vor Allem der Batteriebetrieb stellt in meinem Fall sicher, dass das Gerät bei gelegentlicher Nutzung stets einsatzbereit ist. In Verbindung mit Eneloop Pro-Akkus ist die Betriebszeit für meine Anwendungen ausreichend und lässt sich mit dem Batteriekasten laut Zoom auf die vierfache Laufzeit verlängern. Die Eneloop-Technik von Sanyo ging an Panasonic über und liefert hochwertige und hochstromfeste Akkus, deren Selbstentladung quasi nicht vorhanden ist. Daher nutze ich sie gut und gerne für alles, was mit Batterien betrieben werden kann. Schauen wir doch mal genauer auf den kleinen Camcorder und die möglichen Zubehör-Optionen.

Der Q2n-4K im Detail

Trotz des aktuellen Bildwandlers im Zoom Q2n-4K unterscheiden sich die Objektive aller Modelle theoretisch marginal voneinander. Ob das auf die praktische Bildqualität ebenso zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen, dennoch wird der Q8 nicht über eine fein geschliffenes Glaslinse verfügen.

Ohnehin muss man diese Art Camcorder etwas differenziert betrachten, denn einerseits basieren sie auf Actioncam-Technik mit Festbrennweiten und wenig beweglichen Teilen, selbst Mittelklasse-Smartphones mit Autofokus-Glaslinsen liefern tendenziell bessere Ergebnisse. Auf der anderen Seite ist der Q2n-4K ein Audiorecorder mit Weitwinkel-Objektiv, der einfach zu handhaben ist und dem selbst die internen Mikrofone üblicher Top-Smartphones kaum etwas entgegen setzen.

Das gilt ebenso für übliche Einsteiger-Camcorder, mein Sony HDR-PJ410 löst zwar nur mit 1080p auf, hat dafür aber die bessere Optik, Bildstabilisator und Schärfenachführung. Allerdings ist er deutlich komplexer in der Handhabung und liefert eine flachere Tonqualität und hat keinen Mikrofoneingang. Es macht daher wenig Sinn, dem Q2n-4K aktuelle Smartphones oder Camcorder gegenüber zu stellen, denn im Preisbereich um 200,- Euro gibt es derzeit nichts Vergleichbares.

So ist der CMOS-Sensor mit einer Bildfläche von 1/2,3 Zoll für die maximale Auflösung recht klein geraten, aber typisch für viele Einsteiger-Kameras. Bei Full-HD lösen diese häufig mit ausreichenden 5 Megapixeln auf, wobei die Bildqualität beim optischen Zoom erhalten bleibt. Der Bildwandler im Q2n-4K dürfte mit 16 Megapixeln auf dem Niveau aktueller Actioncams liegen. Das ist auch gut so, denn mit Digitalzoom reduziert sich die native Auflösung entsprechend.

4K bedeutet übrigens vierfache HD-Qualität, bei 3.840 x 2.160 Bildpunkten sind das rechnerisch 8 Megapixel. Bei höchster Auflösung bleibt somit die Bildqualität bei doppelter Vergrößerung (Mittelstellung) erhalten. Dem Sensor ist die einfache Kunststofflinse mit Festbrennweite und Fixfokus vorgesetzt, ein Fischauge mit 150 Grad Weitwinkel. Der Q8 bietet 10 Grad mehr und dadurch ist die Lichtstärke mit einer Blendenzahl von 2,0 bei 16,6 mm Brennweite mit einem Cropfaktor von 35 mm etwas empfindlicher, der Q2n-4K bietet ein Objektiv mit f=2,8 bei 15,2 mm. Daraus folgt eine leicht geringere Lichtstärke bei etwas engerem Sichtfeld, was der Sensor mit seinem hohen Dynamikumfang vermutlich etwas ausgleicht.

In den Randbereichen und Ecken sind die für diese Art von Objektiven typischen Verzeichnungen in Einstellung Tele erkennbar, die sich jedoch noch in Grenzen halten. Weil die Optik vermutlich aus Platzgründen nicht im Gehäuse versenkt wurde und man bei diesem Preis keine aspherischen Linsen erwarten kann, sorgt seitlich einfallendes Licht bedingt durch die Krümmung für unerwünschte Reflexionen. Als Beispiel kann das eine Deckenbeleuchtung sein, die sich bei der Aufnahme über dem Q2n-4K befindet, oder eine ungünstige Position in der Mittagssonne. Davor schützt die im Lieferumfang enthaltene Sonnenblende, die das Objektiv oben und unten abschattet.

Weiterhin liegen zwei Batterien, das Handbuch und der Objektivschutzdeckel bei, der sich seitlich am Gerät befestigen lässt und nicht gleichzeitig mit der Sonnenblende montiert werden kann.

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Das in Mattschwarz gehaltene und recht solide Kunststoffgehäuse ist gut verarbeitet und im Gegensatz zum H2n aufgeraut und nicht poliert. Verglichen mit üblichen Camcordern würde man das Format als Upright bezeichnen, jedoch trifft das hier nicht so ganz den Kern, denn der Q2n-4K ist nicht zum aus der Hand filmen gebaut.

Das Gehäuse misst 58,7 mm in der Tiefe, wobei die Ausbeulung auf der Vorderseite und das Objektiv als hervorstehende Teile mit berücksichtigt werden. Die Breite beträgt 68,5 mm, mit 83 mm ist er etwas höher und mit 124 Gramm auch ziemlich leicht. Man bedient ihn über neun Tasten, dabei sind Power/Play-Mode, Record und Menü oben auf dem Wulst unter dem Display angebracht, vergleiche die Record-Taste beim H2n. Die anderen sechs schmalen Kunststofftasten gruppieren sich seitlich um das Display und verändern ihre Funktion je nach Betriebszustand. Der ziemlich leise Lautsprecher ist irgendwo im Gehäuse untergebracht und taugt bestenfalls zur groben Tonkontrolle.

Links am Gehäuse befinden sich zwei Mini-Klinkenbuchsen für Line/Stereo-Mikrofon, auch mit Plugin-Power, sowie der Line-/Kopfhöreranschluss und die Wippe zur Lautstärkeregelung.

Auf der rechten Seite lässt sich der Eingangspegel mit einem etwas geschützten Gain-Regler mit gutem Widerstand anpassen, darunter finden Micro-USB-Kabel und Micro-HDMI zur Bildausgabe Anschluss. Die Aufnahme für die Linsenabdeckung oder ein Halteband befindet sich unten rechts.

Ein Drahtkorb umschließt das obere Gehäuse, wobei sich die beiden Mikrofone direkt über dem Objektiv befinden. Durch den geringen Abstand könnte sich von Oben eintreffender Schall durch Reflexionen ungünstig auswirken, praktisch ist mir diesbezüglich jedoch nichts aufgefallen.

Klanglich ist der Q2n-4K durchaus mit dem H1n vergleichbar und verträgt einen maximalen Schalldruck von 120 dB, in der Windunempfindlichkeit ist er ihm allerdings deutlich überlegen. Das Niveau des H2n erreicht er zwar nicht ganz, ein Windschutz ist draußen mitunter nötig. Eine gut sichtbare LED unter dem Objektiv zeigt den Betriebszustand an, bei Aufnahme leuchtet sie rot und blinkt bei Übersteuerung.

Die microSDXC-Karte kann 256 GB und größer sein, sie wird mit den Batterien oder Akkus auf der Unterseite eingesetzt und der Q2n-4K muss entsprechend vom Stativ genommen werden. Neben dem 1/4-Zoll-Gewinde gibt es ein weiteres Loch, in welchem sich die Nase einer Halterung zur besseren Ausrichtung einklinken kann. Üblicherweise befindet sich diese bei Actioncams seitlich von der Stativaufnahme, bei üblichen Camcordern jedoch davor oder dahinter. Die Ausrichtung auf einem normalen Videostativ ist dadurch etwas schwieriger, aber Zoom orientiert sich konsequent an Actioncam-Halterungen. Die vier Gummifüße der Bodenplatte und auch des Batteriekastens BC-Q2n halten sich sehr gut auf dem Tisch und lassen die Kamera kaum verrutschen, zum Drücken einer der Bildschirmtasten sollte man das Gerät jedoch mit einem zweiten Finger stabilisieren.

Ergonomie und Bedienung

Ein wesentlicher Schwachpunkt des Q2n-4K ist das Display und erinnert an die ersten Kamera-Handys von vor 20 Jahren. Nicht nur, dass es mit 1,77 Zoll relativ klein ist, sondern es löst auch nur mit 160 x 128 Pixeln entsprechend niedrig auf, damalige Foto-Handys hatten eine ähnliche Pixeldichte. Hinzu kommt, dass das Vorschaubild nur den mittleren Teil ausnutzt, weil sich darum unter anderem die Beschriftungen der Funktionstasten gruppieren.

Im Wiedergabemodus wird zwar das gesamte Display für die Videoanzeige genutzt, das macht allerdings auch wenig Freude, zudem ist es nicht blickwinkelstabil. Betrachtet man das Gerät von oben, nehmen Kontrast und Schärfe schnell ab, während man es von Unten deutlich besser erkennen kann. Tendenziell ist das zwar günstiger, weil man den Camcorder für Gewöhnlich höher platzieren wird. Eine Kontrastanpassung wäre dennoch sinnvoll, damit man den Q2n-4K beispielsweise an einem Brustgurt noch gut ablesen kann. Das vorstehende Gehäuse unter dem Display soll vermutlich die Ergonomie etwas unterstützen, immerhin lässt sich das Gerät einhändig gut halten und die Aufnahme starten.

Die Bedienung ist ein Kinderspiel und erfordert wenig Einarbeitung. So sind die sechs Hauptfunktionen den seitlichen Displaytasten zugeordnet, links für Video, rechts für Audio. Oben links wählt man das Videoformat, angefangen von 4K-25 und 24 fps, 1080p mit 50, 25 und 24 fps, 720p mit 25 fps und Kamera aus, um das Gerät als reinen Audiorekorder zu nutzen. Mit der Taste darunter verändert man die fünf Zoom-Stufen, der aktive Zustand von Wide bis Tele wird stets angezeigt, im Übrigen lassen sich alle Parameter auf einen Blick erfassen.

Unten links wählt man eines der 12 Aufnahmeprogramme, neben Auto sind das Outdoor, Sonnenlicht, Nacht, Konzertbeleuchtung, Jazz Club und Dance Club, darüber hinaus die Farbspielereien Monochrom, Sepia, Film, X-Process und Flat. In der Einstellung Auto wird entsprechend der Lichtverhältnisse zwischen Outdoor, Konzertlicht und Sonnenlicht gewechselt. Die Motivprogramme übernehmen somit den Weißabgleich und verändern vermutlich die Verschlusszeit, weitere Eingriffsmöglichkeiten auf den Shutter oder Farbkorrektur ist nicht vorgesehen.

Rechts oben beginnt es mit den Audiofunktionen, hier kann der dreistufige Lowcut-Filter von 80, 120 oder 160 Hz zugeschaltet werden, darunter wird das Audioformat zwischen 44,1 kHz bei 16 Bit Wortbreite, 48 oder 96 kHz bei jeweils 24 Bit gewählt, mehr Formate stehen nicht zur Verfügung.

Unten rechts lässt sich alternativ zur manuellen Aussteuerung einer der drei Automatik-Modi Konzert, Solo oder Meeting wählen, während der Aufnahme lassen sich übrigens neben der manuellen Aussteuerung nur der Lowcut und Zoom verändern. An der Tonqualität gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen und Zoom bezieht die Erfahrungen von seinen Audiorekordern. Allerdings kann das für Interviewsituationen bei ungünstiger Raumakustik schwierig werden, denn das breite Stereobild wird inklusive Raumeindruck festgehalten und es gibt keine weiteren Anpassungsmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu verfügt mein HDR-PJ410 über ein Zoom-Mikrofon, welches beispielsweise einen Redner im Fokus akustisch hervorheben kann und sich am optischen Zoom orientiert. Im folgenden Klangbeispiel habe ich das Gerät ganz direkt ohne Windschutz besprochen.

Bei Atmo zeigt sich das breite Stereobild sehr positiv, hier kann der HDR-PJ410 nicht mithalten. Bei üblichen Camcordern sind die Mikrofone oft in schmaler AB angeordnet, so dass ein Übersprechen die Breite zusätzlich verschmälert. Der Q2n-4K klingt dagegen sehr räumlich.

Das auf Deutsch einstellbare Gerätemenü sortiert sich auf vier Ebenen, mit der Taste rechts unten wird geblättert und mit den anderen Tasten werden die Optionen gewählt. Dabei befinden sich die weniger wichtigen Einstellungen auf der letzten Seite, die zweite Ebene erlaubt das Aktivieren der verschiedenen USB-Modi Webcam, Kartenleser und USB-Mikrofon, die letzten Beiden je auch für iOS. Neben dem Bildformat lassen sich Batterietyp und Energiesparzeiten zum Dimmen des Displays und zur Abschaltung festlegen.

Im Gegensatz zum Zoom H3-VR und anderen mir bekannten Audiorecordern ist das bunte Grafikdisplay ein Segen und lässt ausreichend Platz für ausführliche Menübeschriftungen. Als Webcam glänzt der Q2n-4K mit einer vergleichsweise guten Tonqualität, so könnte man ihn auch als USB-Mikrofon mit eingebauter Kamera sehen. Passt die Raumakustik nicht, schließt man einfach ein Lavaliermikrofon seitlich an. Der Anschluss am Mac und unter Windows 10 gelingt problemlos ohne weitere Treiber, so dass das Gerät in OBS, Skype und anderen Anwendungen unkompliziert einsetzbar ist.

Und – Action!

Nach dem Einschalten inklusive Wartezeit beim Drücken und Halten der Powertaste vergehen neun Sekunden, bis man filmen kann. Das empfinde ich als verhältnismäßig lang und ist nichts für Schnappschüsse, wobei der Q2n-4K ohnehin keine Fotos machen kann. Das lässt sich allerdings auch anders bewerten, denn er ist keine Actioncam und wird zumeist vermutlich für längere Sessions genutzt. So wird man ihn zunächst ohnehin ausrichten, bevor man die Aufnahme startet.

Weil alle wichtigen Parameter auf einen Blick sichtbar sind, lässt sich das Gerät in Windeseile einstellen und merkt sich alles nach dem Ausschalten. Die verfügbare Aufnahmezeit wird gut lesbar neben der Akkurestzeitanzeige oben, die Aussteuerung unten im Display eingeblendet und warnt vor Übersteuerungen.

Eine Möglichkeit zur Fernbedienung gibt es nicht, zur Bildkontrolle lässt sich ein externer HDMI-Monitor anschließen. Allerdings wird nur das Videobild und kein Ton übertragen, auch keine Statusinformationen. An Monitoren gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und ein Blick ins Zubehörprogramm von Multicoptern lohnt sich, so gibt es auch akkubetriebene FPV-Displays mit geringer Bildschirmdiagonale. Will man hingegen die Bandprobe oder ein Gig auf die Schnelle aufzeichnen, könnte es wiederum kaum unkomplizierter gelingen, denn viel falsch machen kann man nicht. Dass das Gehäuse für eine Actioncam nicht robust genug ist, stört Angesichts des nicht integrierten Windschutzes und der fehlenden Bildstabilisierung kaum, wobei sich der Q2n-4K auf einem Gimbal montieren ließe.

Bei längeren Sessions ist eine externe Stromversorgung anzuraten, denn Batterien dürften kaum länger als eine Stunde halten. Schnelle Speicherkarten sind ebenfalls nötig, denn maximal werden Videos mit H.264 bei 76 Mbps im MOV-Format aufgezeichnet, das ist erheblich mehr Datenstrom als die rund 28 Mbps eines üblichen 1080p-Videos im AVCHD-Format. Dabei macht die Wahl des Audiostreams einen vergleichsweise geringen Anteil bei der Datenrate aus. Ich setze schon länger auf SanDisk Extreme Pro als Speicherkarten in allen Geräten, mit denen ich gute Langzeiterfahrungen gemacht habe und die auch im Q2n-4K problemlos funktionieren. Bei der aktuellen Karte mit 256 GB sind über sieben Stunden Aufnahmezeit bei höchsten Einstellungen möglich, die Dateien sollten im Ergebnis natürlich komprimiert werden.

Zoom bietet mit HandyShare eine kostenlose Software an, mit deren Hilfe sich die Videos betrachten und trimmen lassen. Während sich Audiodaten bei MOV und MP4 neben Linear-PCM nur komprimiert in den Formaten AC3, AAC und MP3 einbetten lassen, könnte man beispielsweise mit Handbrake die Dateien in einen MKV-Container umwandeln. Auf diese Weise lassen sich die Audiodaten verlustfrei und komprimiert als FLAC einbetten.

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Zoom HandyShare

Das kostenlose Programm HandyShare 9.0 kommt auch mit 4K und HDR zurecht, es läuft problemlos auf meinem betagten Bürorechner. Mit ihm lassen sich die Clips trimmen, also Anfang und Ende abschneiden, sowie die Audiospur ersetzen oder als WAV-Datei extrahieren. Kritisieren bei kostenloser Software ist so eine Sache, aber ich hätte schon erwartet, dass sich Teile aus Clips ausschneiden lassen und man verschiedene Clips zu einem Video mit Kapitelmarken zusammenlegen kann, das wäre besonders für Konzertmitschnitte hilfreich. So kommt man leider ohne zusätzliche Software nicht aus, sofern man nicht die Clips einzeln aufbewahren möchte.

Die Software ist zwar nicht barrierefrei und nur mit der Maus nutzbar, Tastaturbefehle wären hier wirklich sehr hilfreich. Doch erschließt sie sich schnell und zeigt die Filme direkt nach dem Anschließen des Q2n-4K an, in der Wiedergabe klickt man auf das Bearbeiten-Werkzeug und kann sich zwischen Trimmen und der Audiobearbeitung entscheiden. Abschließend speichert man das geänderte Video im Rechner, so dass die Originaldatei erhalten bleibt. HandyShare steht für Windows und macOS zur Verfügung und läuft auch unter Catalina.

Was gibt es zu kritisieren?

Zunächst ist der Zoom Q2n-4K gemessen am Preis ein gutes Gerät. Überrascht hat mich das Verhalten bei Gegenlicht, hier zahlt sich HDR tatsächlich aus. Bei Full-HD mit Digitalzoom bekommt man noch eine gute Bildqualität, wobei natürlich die stärkste Vergrößerung in Verbindung mit der niedrigsten Bildauflösung keine Wunder vollbringen kann. Gute Optiken mit vernünftigen Bildwandlern und Prozessoren für die Vorverarbeitung kosten eben und schließlich gibt es genügend hochpreisige Alternativen. Will man aber eine Kamera bis 500 Euro mit ähnlicher Tonqualität finden, wird es extrem schwierig bis unmöglich, hier dürfte der Q2n-4K selbst noch teurere Modelle klanglich überbieten. Daher muss jeder gemessen am Budget und Einsatzzweck für sich selbst entscheiden, ob das Gebotene ausreichend ist.

Trotzdem hätte man einiges besser machen können. Für Selfie-Aufnahmen ist die Konstruktion mit dem nicht klappbaren Display ungeeignet, auch einen besser passenden Windschutz als der WSU-1 hätte man anbieten können. Die fehlende Fernbedienungsmöglichkeit kann ich nicht nachvollziehen, zumal es mit dem BTA-1 doch einen optionalen Bluetooth-Adapter anbietet, alternativ hätte es auch eine Kabelfernbedienung sein können. Actioncams in diesem Preisbereich kommen häufig mit integriertem WiFi, was ebenfalls eine Alternative gewesen wäre. Die extra Sonnenblende ist natürlich sinnvoll, aber man hätte den Objektivtunnel verlängern und eine feste Klappe als Schutz anbringen können. Einige Audiofunktionen wie Zoom-Mikrofon oder Mono-Aufzeichnung hätte man sicher in der Software unterbringen können, dann möglicherweise zu Lasten der Einfachheit.

Optionales Zubehör

Der Lieferumfang ist Zoom-typisch wie immer recht bescheiden und ein spezielles Zubehörpaket gibt es wie schon beim H3-VR diesmal nicht. Aus dem AP-Q2n-Kit lässt sich jedoch einiges verwenden, das Ladegerät AD-17 ist ebenso kompatibel, wie das Micro-USB-Anschlusskabel, die Halteschlaufe und der Montageadapter MA-2 für Mikrofonklemmen. Bei dem günstigen Paketpreis stört es nicht, dass man die Sonnenblende für den Q2n und die Tasche nicht benötigt, wobei diese sich allenfalls noch für Zubehör nutzen lässt. Die Handschlaufe kann an der Halterung parallel mit dem Objektivdeckel befestigt werden und sichert den Q2n-4K vor dem Herunterfallen.

Alleine der Windschutz WSU-1 relativiert den Preis für das Zubehör-Kit, einzeln ist dieser nämlich auch nicht günstig. Allerdings ist er etwas zu groß und man muss aufpassen, dass man die Linse mit den Haaren nicht verdeckt.

Der Batteriekasten BC-Q2n ist nicht günstig und im Prinzip ein Halter für vier Mignon-Zellen mit seitlicher USB-A-Buchse, LED zur Spannungsprüfung und Powerschalter, damit lassen sich potentielle Kriechströme bei der Lagerung verhindern. Das kurze, steife USB-Kabel ist ausreichend lang, steht seitlich jedoch etwas ab, so dass man mit den Buchsen etwas aufpassen muss. Der Q2n-4K passt dafür bündig auf das Gehäuse und wird mit der Rendelschraube fixiert, als Kompletteinheit lässt er sich auf diese Weise an einem Stativ montieren. Die Laufzeit wird dabei vervierfacht und es wird zunächst die Energie ausschließlich aus dem Batteriekasten gezogen. Ist er leer, dienen eingelegte Akkus in der Kamera als Notstromversorgung.

Die Tasche SCU-20 hat mir zu Anfang nicht gefallen. Sie ist universell nutzbar und ein Schaumstoffelement muss entnommen werden, damit der Q2n-4K vernünftig hinein passt. Die Tasche zum Q2n hatte hingegen einen geschnittenen TPU-Einsatz, der das Gerät sicher an seiner Position hält. Dafür fixiert der Noppenschaum den Q2n-4K im geschlossenen Zustand und das sogar mit angedocktem Batteriekasten, das Zubehör lässt sich komplett in der Netztasche verstauen. Mit dem Tragegriff lässt sich alles mühelos transportieren, öffnen sollte man die SCU-20 allerdings nur auf einem stabilen Untergrund. Liegt sie schief und man passt nicht auf, kann sich der Q2n-4K mitunter verselbständigen. Sie ist auch geeignet für Rekorder der H-Serie, sofern die Abmessungen passen. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und so liegt das Video-Set allzeit bereit im Regal.

Es gibt verschiedene Halterungen, um die Kamera beispielsweise am Hals einer Gitarre zu montieren. Für mich interessant war die MSM-1, sie ermöglicht die Montage quasi überall. Zwei gummierte Backen schrauben sich an ein Stativrohr und so bleibt das Gewinde frei, beispielsweise für ein weiteres Mikrofon. Diese Halterung kann auch dazu verwendet werden, den Q2n-4K sonst wo anzuklemmen, eine Latte oder Regalbrett ist dafür ausreichend. Sie ist an sich zwar solide, aber muss schon ordentlich festgezogen werden, ansonsten hat die Kamera etwas Spiel, das Gewicht des BC-Q2n sorgt für zusätzliche Hebelwirkung. Dafür ist das Ganze eine flexible Einheit und macht die Kamera vergleichsweise universell, mit der Halterung lässt sie sich beispielsweise auch an einem Monitor befestigen, das Kugelgelenk hilft bei der Ausrichtung.

Als Lavaliermikrofon eignet sich das RODE Lavalier Go, das ursprünglich als Ergänzung zur Go-Funkstrecke angeboten wird. Es ist zum smartLav+ Plus mit TRRS-Klinkenstecker identisch, verfügt stattdessen über TRS und lässt sich somit adapterlos am Q2n-4K anschließen. Will man seine musikalische Performance filmen, bietet sich der BLENDER von TC Helicon als kleiner Mischer an, dessen Kompressor das Tonsignal im Video noch verbessern kann. Hierbei ist zu beachten, dass der Q2n-4K keinen dedizierten Line-Eingang hat, wie man es auch vom H1n und H2n kennt, man muss somit bei der Aussteuerung etwas aufpassen. Zum Test habe ich vor einiger Zeit den Roland Go.Mixer Pro verwendet, um die Roland MC-707 einzuschleifen und das Video mit dem Lavalier Go kommentiert, der Zoom Q2n-4K befand sich mit dem MSM-1 etwa 50 cm über dem Gerät.

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Der Zoom Q2n-4K kann schon was und Bands, die über den H1n nachdenken, könnten vielleicht direkt zum Q2n-4K greifen und haben so noch eine Option mehr. Zwar bietet er im Vergleich keine Klangoptionen, dafür ist er windunempfindlicher und kann bei Bedarf auch filmen

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Author: Mr. See Jast

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